Das Internet of Medical Things oder kurz IoMT gewinnt im Gesundheitswesen immer mehr an Bedeutung. Seit der COVID-19 Pandemie hat es vor allem durch die Telegesundheit, also die Nutzung digitaler Technologien mit Remote-Zugriff, einen exponentiellen Anstieg erfahren. Mit welchen Trends Sie in Zukunft rechnen können und wie es die Arbeit im Gesundheitswesen verändern wird, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was ist das Internet of Medical Things?
Als Teilbereich des Internet of Things (IoT) beschreibt das IoMT miteinander vernetzte Geräte und Anwendungen, die in der Medizininformationstechnologie eingesetzt werden. Es verfolgt das Ziel, Patient:innen und Ärzt:innen mithilfe medizinischer Geräte miteinander zu verbinden und Informationen über Patient:innen an zuständige Ärzt:innen weitergeben zu können, wodurch weniger menschliches Eingreifen erforderlich wird.
Dazu werden Patientendaten z. B. durch Sensoren in einem sicheren Netzwerk gesammelt und können dazu genutzt werden, eine bessere Versorgung der Patient:innen zu gewährleisten, Kosten zu senken oder auch dem Arbeitskräftemangel durch Automatisierung entgegenzuwirken.
Was sind die Herausforderungen in der Pflege?
Vor allem die immer älter werdende Bevölkerung und der steigende Pflegebedarf sind ein großes Problem für Pflegekräfte. Auf eine:n Pfleger:in kommen meist mehrere ältere Patient:innen, deren Vitalfunktionen (Körperfunktionen zur Sicherung der Lebensvorgänge eines Organismus, z. B. die Atmung) überwacht werden müssen. Sensoren können dabei helfen, Herzfrequenz oder Aktivität der Patient:innen zu messen und sogar Stürze zu erkennen und Hilfe zu rufen.
Durch den Einsatz von IoMT-Geräten können Prozesse effizienter gestaltet werden und Pfleger:innen Arbeit abgenommen werden. Mithilfe der von den Geräten gelieferten Daten können Behandlungspläne automatisch erstellt werden und Patient:innen einfacher aus der Ferne überwacht werden. Das spart nicht nur Zeit ein, sondern kann unter Umständen auch Kosten für Einrichtungen senken, da Komplikationen früher erkannt und somit aufwändige Behandlungen vermieden werden könnten.
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Anwendungsbereiche des IoMT
Wearables
Auch im Alltag nutzen wir die kleinen, intelligenten Geräte, die z. B. unseren Puls, unsere Aktivität oder den Kalorienverbrauch messen. Meist handelt es sich dabei um Smartwatches, die mithilfe von Sensoren und Hautkontakt funktionieren. In der Medizin gibt es heutzutage auch Geräte, die den Blutzuckerspiegel überwachen können und als Pulsoximeter fungieren: Ein Gerät, das den Puls und die Sauerstoffsättigung misst. Die Daten aus den vernetzten Geräten werden meist in eine Cloud übertragen, sodass eine elektronische Patientenakte (ePA) erstellt werden kann.
Smart Hospitals
In Kliniken werden Geräte zur Überwachung von Herz (EKG) und Nieren genutzt, die Gesundheitsdaten direkt an die Stationen senden. Dadurch können Pfleger:innen direkt sehen, wenn sich der Gesundheitszustand von Pantient:innen verändert.
Telemedizin
Gerade im Bereich der Telemedizin, wenn Patient:innen schwer zu überwachen sind, können IoMT-Geräte eine Bereicherung sein. Es gibt sogenannte Smartpills, die dabei helfen, den Gesundheitszustand besser im Blick zu behalten – sowohl für Patient:innen, als auch für Mediziner:innen. Diese smarten, datenverfolgbaren Pillen beinhalten Sensoren, die die Einhaltung der Medikation verfolgen, aber auch die Körpertemperatur messen. Das kann Demenzpatient:innen dabei helfen, sich an die Einnahme von Tabletten zu halten. Ärzt:innen können besser nachverfolgen, ob die Medikamente tatsächlich korrekt eingenommen wurden.
Eine der neueren Entwicklungen im Bereich IoMT ist das Out-Of-Bed-System. Es zeichnet auf, wenn Patient:innen das Bett verlassen und benachrichtigt das Krankenhaus- oder Pflegepersonal, falls diese nicht innerhalb einer vordefinierten Zeit wieder zurückkommen. Auf diese Weise können Pflegekräfte schnell reagieren, sollten Patient:innen gestürzt sein, müssen aber nicht ständig kontrollieren.
Prothesen
Intelligente Prothesen, die an die Bedürfnisse der Patient:innen angepasst werden, sind schon lange in Benutzung und ein gutes Beispiel dafür, wie Medizin und Technik miteinander verknüpft werden. Heutzutage gibt es Handprothesen, die durch Anspannen der Muskeln am Stumpf myoelektrische Impulse an die Prothese senden und damit für Bewegungen sorgen.
Chancen und Risiken des IoMT
Vorteile des IoMT
Neben der Entlastung des Pflegepersonals und der Steigerung der Effizienz ermöglicht die Generierung von individuellen Patientendaten durch IoMT-Geräte eine individualisierte und bedarfsgerechtere Pflege.
Durch die Sammlung der Daten können auch Forschung und Entwicklung profitieren. Anomalien können leichter festgestellt werden und gerade bei Langzeitkrankheiten wie z. B. Krebs können die Daten Aufschluss über Symptome und Verhalten der kranken Zellen geben.
Die Pflegebedürftigen profitieren ebenfalls vom IoMT, da Vitalwerte und Medikamenteneinnahme aus der Ferne überwacht werden können und dadurch die Sicherheit für Patient:innen erhöht wird.
Risiken des IoMT
Cyberrisiken
Mit dem Internet vernetzte Geräte bergen immer ein gewisses Risiko. Das gilt auch für medizinische Geräte. Bei einem Cyberangriff können sensible Patientendaten verlorengehen und das Vertrauen der Patient:innen erheblich beeinträchtigen. Darüber hinaus ist es meist sehr teuer, die Daten retten zu lassen.
Ausfälle von Geräten
Damit Patient:innen optimal versorgt werden, müssen die Geräte immer up-to-date sein. Geht bei einem Gerät der Akku leer, kann eine zuverlässige Versorgung nicht mehr sichergestellt werden. Zudem könnten Daten verfälscht werden, wenn Vitalfunktionen eine gewisse Zeit nicht aufgezeichnet werden.
Kosten und Finanzierung
Bevor durch IoMT Geld eingespart werden kann, muss zunächst in die Einführung neuer Geräte investiert und das Personal darauf geschult werden, diese zu nutzen. Bevor also effiziente Prozesse existieren, muss erst viel Zeit und Budget aufgewendet werden, was nicht allen Einrichtungen zur Verfügung steht. Langfristig lohnt es sich allerdings, in neue Technologien zu investieren.
Die Zukunft des IoMT
Viele biomedizinische Unternehmen beschäftigen sich bereits ausgiebig mit dem Thema Internet of Medical Things. Durch neue Technologien wird der Bereich immer weiter ausgebaut. Forschende arbeiten momentan am 3D Organprinting, was die Organspende revolutionieren könnte.
Im Bereich Pflege könnten durch die Automatisierung von Prozessen neue Geschäftsmodelle entstehen. Pfleger:innen könnten entlastet werden, da sie nicht mehr zwingend vor Ort sein müssten, um Patient:innen bei der Einhaltung der Medikation zu helfen. Entsprechend hätten sie freie Kapazitäten, sich komplizierteren Fälle zu widmen.
Da es immer neue Entwicklungen im Bereich IoT gibt, wird sich auch das Internet of Medical Things stetig weiterentwickeln. Es lohnt sich also, die Trends im Auge zu behalten, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
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