4,51 Milliarden Kurier-, Express- und Paketsendungen (KEP) wurden letztes Jahr in Deutschland verschickt. Mit einem Gesamtvolumen von rund 293 Milliarden Euro und über 3,3 Millionen Beschäftigten ist die Logistik nach der Automobilindustrie und dem Handel der drittgrößte Wirtschaftszweig in Deutschland. Dennoch steht sie vor einer spürbaren Herausforderung. Der Fachkräftemangel ist auch in dieser Branche angekommen und qualifizierte Mitarbeiter:innen werden händeringend gesucht. Wie viele Unternehmen in Deutschland kämpft auch die Deutsche Post DHL mit der extrem angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt. Das Unternehmen rechnet im Dezember mit einem um 70 % höheren Paketvolumen als noch im September, mit bis zu 11 Millionen Paketen an einzelnen Spitzentagen kurz vor Heiligabend. Um diese Mengen zu bewältigen, sucht DHL in diesem Jahr mehr als 10.000 Aushilfskräfte. Angesichts der höchsten Inflationsrate seit Einführung des Euro sowie der Auswirkungen der geopolitischen Krisen sind die Prognosen vor allem eines: durchwachsen. Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft liegt die Fachkräftelücke im Jahresdurchschnitt von Juli 2021 bis Juli 2022 bei 537.923 Stellen quer durch alle Berufsgruppen.
In Deutschland fehlen derzeit etwa 60.000 bis 80.000 Berufskraftfahrer:innen. Mittlerweile ist jede:r Dritte in diesem Beruf über 55 Jahre alt – jährlich gehen davon 30.000 in Rente. Gleichzeitig bilden ältere Arbeitnehmende weltweit einen großen und wachsenden Teil der Erwerbsbevölkerung. Alter korreliert positiv mit dem Engagement: Arbeitnehmer:innen ab 50 Jahren weisen das höchste Engagement am Arbeitsplatz auf. Dennoch sehen sie sich sowohl bei Einstellungsverfahren als auch am Arbeitsplatz mit Diskriminierung konfrontiert. Dabei ist die Gewinnung und Bindung von Talenten aller Altersgruppen ist für den künftigen Erfolg eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung.
Logistikunternehmen konkurrieren nicht nur innerhalb ihrer eigenen Industrie um qualifizierte Arbeitskräfte, sondern teilen sich diesen Talentpool auch mit der Gastronomie und anderen Branchen. Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, sollen Strategien für Talentmanagement und Personalbeschaffung mobilere, vielfältigere und global einsetzbare Fachleute ansprechen. Auch wenn zum Beispiel immer mehr Frauen in Berufen Akzeptanz finden, die früher überwiegend von Männern ausgeübt wurden, reicht das nicht aus, um alle offenen Stellen zu besetzen. Zu den zukunftsorientierten Personalstrategien gehört es, überholte Stereotypen zu durchbrechen, um Minderheitengruppen anzuziehen.
Die deutsche Regierung will handeln und die Zuwanderung aus dem Ausland fördern, denn ein rigides System lässt erfahrene Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern oft in ungelernten Tätigkeiten festsitzen. Nach der Fachkräftestrategie, die im Oktober dieses Jahres vom deutschen Bundestag beschlossen wurde, sollen unter anderem das Zuwanderungsrecht reformiert werden. Auch sollen Unternehmen, Länder, Kommunen, Sozialpartner, die Bundesagentur für Arbeit, Bildungsträger und der Bund enger zusammenarbeiten. Für die Zukunft müssen Logistikunternehmen ihren Kandidatenpool vielfältiger gestalten, um von den enormen Potenzialen einer integrativen Wirtschaft zu profitieren.
In Deutschland gilt nach wie vor der Grundsatz: Je höher das Bildungsniveau, desto besser die Chancen des Einzelnen auf dem Arbeitsmarkt. Eine nicht zukunftsorientierte Denkweise. Expert:innen, wie etwa vom Handelsblatt Research Institute oder dem Institut der deutschen Wirtschaft, mahnen schon lange einen Neustart in der Weiterbildung an. Allein das Potenzial der Ungelernten ist enorm: Laut Handelsblatt ist die Zahl der Menschen ohne Berufsabschluss zwischen 20 und 34 Jahren, seit 2014 von 280.000 auf 2,16 Millionen gestiegen. 2020 verließen in Deutschland mehr als 47.000 Schüler:innen die Schule ohne Hauptschulabschluss. Die Bundesregierung will laut ihrer am 12. Oktober vorgestellten Fachkräftestrategie 2022 ihre Anstrengungen für eine zeitgemäße Ausbildung und gezielte Weiterbildung von Fachkräften verstärken. In der jüngsten TAG-Studie GWoF 2022 können Sie nachlesen, dass die Mehrheit aller Mitarbeiter:innen sich weiterbilden und umschulen lassen will.
„Adecco Training ist für viele unserer Kunden ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den wachsenden Fachkräftemangel. So können Personalengpässe schnell und kosteneffizient überwunden werden!"
– Franz Drees, Manager Operation Re & Upskilling Deutschland
Seit Beginn der Pandemie ist die Zahl der Stellenausschreibungen für Logistikberufe in Europa drastisch gestiegen und erreichte im dritten Quartal 2021 einen Höchststand. Nach Angaben der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dekra hat die Nachfrage nach Gabelstaplerfahrer:innen in diesem Jahr einen Sprung nach vorne gemacht: von Platz 16 im letzten Jahr auf Platz 8. Das liegt unter anderem an dem starken Wachstum des E-Commerce.
Angesichts eines stark konjunkturabhängigen Arbeitsaufkommens und saisonaler Schwankungen stellt sich die Frage: Wie überwindet man den Fachkräftemangel zu Spitzenzeiten? Wenden Sie sich an ein Unternehmen wie Adecco, das als erfahrener Personaldienstleister in diesem Bereich über 60 Jahre Erfahrung mit sich bringt. Die erfolgreiche Vermittlung von flexibel einsetzbaren Projektmitarbeiter:innen und Fachexpert:innen bietet effiziente Lösungen, die wir als Ihr Partner genau auf Ihre Bedürfnisse abstimmen können. Gleichzeitig bieten wir auch Förderung durch Kompetenzaudits sowie Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. In unserer Staplerfahrer-Akademie fördern wir diese Entwicklung durch Schulungen und Trainings für Ihre Mitarbeiter:innen vor Ort und setzen uns für die Qualifizierung von Arbeitnehmenden ein. Dazu wenden Sie sich am besten an Ihren persönlichen Ansprechpartner Franziskus Drees. Schnell, flexibel und unkompliziert – immer dann, wenn es darauf ankommt. Setzen Sie sich mit uns in Verbindung und erfahren Sie mehr darüber, wie Ihr Unternehmen durch unsere Dienstleistungen profitieren kann: Adecco für Unternehmen.
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Das kostenfreie Stellenvermittlungsportal für ukrainische Flüchtlinge bietet nun auch Weiterbildung und Umschulung an.
Carla Rebelo, Global Head of Permanent Recruitment bei Adecco, klärt auf, wie dies in Zeiten der Talentknappheit funktioniert.